Adressat unbekannt

Die beiden deutschen Freunde, der Jude Max Eisenstein und Martin Schulse betreiben in San Francisco eine Kunstgalerie. Martin verlässt 1932 mit seiner Familie die USA und kehrt nach Deutschland zurück. Mit seiner Abreise entfaltet sich ein aufwühlender Briefverkehr zwischen den Freunden, der zeigt, wie sich ihre Beziehung mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus verändert und an der zunehmenden Radikalität Martins am Ende zerbricht. Deutlich erkennbar ist dieser Bruch an den sich wandelnden Grußformeln in den Briefen. Am Anfang ist ein Ton ihrer unzerbrechlichen Freundschaft zu erkennen, der mit der kochenden antisemitischen Volksseele und dem Aufstieg Adolf Hitlers bei Martin in eine hundsgemeine Boshaftigkeit umschlägt.

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Eskandar

«Tod dem Diktator!», Rufe dieser Tage aus Teheran. Der Verdacht der Wahlfälschung der Mitte Juni erfolgten Wahl offenbart sich als Ventil einer zunehmend unzufriedenen iranischen Bevölkerung. Und der Präsident Amadenishad tritt in die Fußstapfen des Schahs und bekämpft sein eigenes Volk. Jetzt ist genau die Zeit der iranischen Schriftstellerin Siba Shakib, die mit ihrer Geschichte über Eskandar den Zeitgeist trifft. Sie erzählt den Kampf der Iraner, gefangen zwischen Tradition und Moderne und der Sehnsucht nach Freiheit.

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Der Schatten des Windes

Carlos Ruiz Zafóns Meisterwerk »Der Schatten des Windes« entfaltet sich in einer eindringlichen, bildhaften Sprache und zieht den Leser in die düsteren Tiefen Barcelonas der unmittelbaren Nachkriegszeit. Der Ich-Erzähler, der elfjährige Daniel Sempere, steht im Zentrum der Geschichte, die im Jahr 1945 beginnt und 1966 endet. Die Erinnerungen an seine verstorbene Mutter, die kurz nach dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs an Cholera starb, liegen wie ein Schatten über seiner Seele.

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Homo faber

Beherrscht der Mensch sein Leben mit dem Verstand? Der Schweizer Ingenieur Walter Faber ist zumindest davon überzeugt. Den Glauben an das Schicksal und an mythisches Denken lehnt er ab. Er steht damit stellvertretend, wie der Titel des Buches verrät, für den Archetypus des Homo faber, dessen Leben sich an der rationalen Logik statt an der Gefühlswelt und schicksalhaften Ereignissen orientiert. Sichtbar wird seine innere Haltung zum einen in der gefühlskalten und lieblosen Beziehung zu seiner Freundin Ivy. Seine emotionale Distanz und die Ablehnung gefühlsmäßiger Bindungen wie einer tiefgehenden Liebe zeigt sich daran, dass er seiner Freundin mitteilt, dass er sie nicht liebt und es vorbei ist. Auf der anderen Seite ist er ein Kontrollpedant, der sich die Uhrzeiten eines Ereignisses oder einer Situation und die Orte notiert. 

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Klappentext zu Spatz, ich töte dich

Für den selbstverliebten Jan Konrad ist der Kauf von Qualitätsware zum Schnäppchenpreis der Schlüssel zum Erfolg. Als er nach dem Kauf eines Handys einen Betrug wittert, bricht für ihn eine Welt zusammen. Er beginnt einen knallharten Feldzug, der einen Flächenbrand zwischen ihm und dem Verkäufer entfacht und in einem explosiven Showdown mündet.Spatz, ich töte dich ist ein fesselnder Roman, der den Vorhang zu den dunklen inneren Abgründe und Widersprüchen des Menschen öffnet. Die Dialoge zwischen den lebendig gezeichneten Figuren sind bildhaft, dicht und teilweise mit subtilem Humor unterlegt.

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Nie wieder? Schon wieder!

In „Nie wieder? Schon wieder! Alter und neuer Antisemitismus“ zeigt der Historiker und Journalist Michael Wolffsohn die alarmierende Realität des anhaltenden und erstarkenden Antisemitismus auf. War das „Nie wieder“ nach dem barbarischen Verbrechen des Holocaust nicht ein Versprechen, eine solche Entmenschlichung nie wieder zuzulassen? Waren wir nicht bereit, aus der Geschichte zu lernen, derartige Gräueltaten in Zukunft zu verhindern und jeder Form von Antisemitismus die Stirn zu bieten? Waren unsere Bemühungen und das Eintreten zur Bekämpfung des Judenhasses nicht mehr wie Lippenbekenntnisse? Mit den beiden Wörtern „Schon wieder!“ im Buchtitel gibt Michael Wolffsohn eine offenkundige Antwort. Nie wieder Judenhass bleibt eine mit hohlen Worten beladene Aussage. Dieses zeigt sich nach Wolffsohn zum einen an der latenten Präsenz des Antisemitismus nach dem Holocaust. Zum anderen ist ein weltweiter Anstieg des Judenhasses, speziell nach dem Massaker der Hamas, erkennbar.

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Schabbat im Herzen

Was bedeutet es, jüdisch zu sein? Und welchen beschwerlichen Kampf bringt das Jüdischsein mit sich? Mit Blick auf das Erbe der Shoah und die Gegenwart, auf Religiosität, Tradition, kulturelle Besonderheiten, das Leben in Deutschland, Antisemitismus und den Staat Israel kommen in dem Buch „Schabbat im Herzen. Sehnsucht nach Zugehörigkeit“ 18 Menschen mit jüdischem Hintergrund und unterschiedlicher religiöser Praxis zu Wort. 

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Blutsbrüder

Nach Berlin heißt es in den 1930er Jahren für den zwanzigjährigen Willi Kludas, der aus der Erziehungsanstalt geflohen ist. »Hauptsache weg von hier«. Weg von den rabiaten Heimerziehern und der Unterdrückung. Es ist ein Hauch von Sehnsucht. Dieser Wunsch nach Freiheit. Dieser Durst nach einem Stück Normalität eines Heranwachsenden, der von dem ersten Kuss eines Mädchens träumt. In Berlin wartet das Glück und für diese Hoffnung begibt er sich als Passagier eines Zuges, dessen Sitzplatz die Zugachse ist, in Todesgefahr. Die Zugpassagiere in den wohligen Abteils wissen nichts von Willis Fahrt, die ein Wettlauf auf Leben und Tod ist. 

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Umgeben von Hass und Mitgefühl

Es ist eine längst überfällige Debatte über die unbequeme historische Wahrheit, die Gabriel Berger mit seinem Buch „Umgeben von Hass und Mitgefühl“ enttabuisiert. Der Heldenmythos des widerständigen Polen, der seine jüdischen Mitbürger gerettet hat, bröckelt und zerfällt mit jeder Seite des Buches.

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Die Korrekturen

Das Leben ist kein Text, an dem man durch eine Fehlerkorrektur mitunter Wunder vollbringt. Für die einen ist es die Kunst, in der gesellschaftlichen Spur zu bleiben oder gegenzusteuern, wenn sie sich neben der Spur wiederfinden. Diejenigen, die die Kurven des Lebens nicht bewältigen, erleiden einen menschlichen oder sozialen Totalschaden und wieder andere landen auf dem Abstellgleis der Demenz. Es gibt kein Patentrezept, um wieder einen Gang zurückzuschalten und mit einem Tempowechsel einzulenken, um die richtige Ausfahrt zu nehmen. Der amerikanische Autor Jonathan Franzen zeigt dieses in seinem Roman Die Korrekturen am Beispiel der Familie Lambert deutlich auf.

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Gästebuch des jüdischen Bankiers Oscar Wassermann

Wer den Namen Deutsche Bank hört, verbindet sofort eine der größten, international tätigen Bankinstitute damit. Wer den Namen Oscar Wassermann hört, verbindet gegebenenfalls gar nichts damit. Dabei ist der Name des jüdischen Bankiers augenfällig mit der Geschichte der Deutschen Bank und stellvertretend mit der jüdischen Gemeinschaft Deutschlands und ihrem Beitrag zur ökonomischen, politischen, sozialen und kulturellen Entwicklung Deutschlands verbunden. 

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Suzie Wong

Er verlässt in den 1950er Jahren seine englische Heimat und zieht in das rastlose Hongkong. Unser Ich-Erzähler, der Brite Robert Lomax, der in Asien nicht nur seine Leidenschaft für die Malerei entdeckt, sondern ebenfalls für seine reizvolle und bildhübsche Zufallsbekanntschaft Suzie Wong. Es ist der Beginn einer Liebesgeschichte, die nur einen Haken hat. Das verruchte Stundenhotel Nam Kok im Rotlichtviertel Wan Chai, wo Robert Lomax sich langfristig kostengünstig einquartiert, ist Suzie Wongs Arbeitsplatz. In der Bar des Nam Kok, wo sich die Matrosen betrinken und wo ihre nach Sex dürstenden Blicke auf die überwiegend willigen Frauen treffen, fliegt ihre Tarnung einer ehrenwerten und unantastbaren Jungfrau auf. 

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Teuflische Allmacht

Teuflische Allmacht. Über die verleugneten christlichen Wurzeln des modernen Antisemitismus und Antizionismus. Bereits der Untertitel verdeutlicht den Gegenstand der Auseinandersetzung. Tilman Tarach, Jurist und Publizist setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit der Rasse- und Vernichtungsantisemitismus der Nazis den Höhepunkt eines kontinuierlichen Prozesses des christlichen Antisemitismus bildet. 

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Das Warschauer Ghetto

1938 lebt die größte jüdische Gemeinde mit über 380.000 Mitgliedern in Europa in Warschau. Polens Hauptstadt ist ein Zentrum der jüdischen Kultur und des Weltjudentums gewesen. Über 50 % der jüdischen Bevölkerung ist zur der Zeit im Handel tätig und über 30 % im Handwerk und in der Industrie.Keine drei Jahre später im Jahr 1941 wird Warschau zum größten Ghetto auf polnischem Boden. 1943 ist die jüdische Gemeinde Warschaus vernichtet.

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Kleine Kriege

Hier leben auch die Ungebetenen. Zwischen dem süßen "Commandaria" und den Tälern mit Olivenhainen, zwischen den goldenen Stränden und malerischen Straßen. Während am Strand ihre Kinder spielen, in den Clubs der militärisch gesicherten Enklaven und viktorianischen Villen ihre Frauen schwatzen und lesen, fahren die Soldaten der britischen Krone die staubigen Bergstraßen hinauf. Steil und kurvenreich geht es an der felsigen Küste entlang auf der Suche nach den zyprischen Guerillakämpfern der EOKA.

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Warum Schabet schon am Freitag beginnt

Kindern unsere Lebenswelt zu erklären, ist mitunter nicht ganz einfach. Denn vielfach verstehen wir, die Erwachsenen, diese ja auch nicht. Worte lebendig werden lassen, Neugierde wecken und hinter die verschlossenen Türen gucken. Keine ganz leichte Angelegenheit, aber mit der Kinder-Uni lassen sich diese Türen öffnen. Hinter einer der Türen verbirgt sich die Welt des Judentums. Eli Bar-Chen und Heike Specht begeben sich auf die Reise in die jüdische Kultur und fragen „Warum Schabbat schon am Freitag beginnt“.

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Deutscher Herbst

Der Guggolz Verlag hat mit der Wiederauflage des Reiseberichtes Deutscher Herbst von Stig Dagerman eine literarische Rarität herausgebracht. Bei dem Titel Deutscher Herbst fällt einem zunächst die RAF ein. Doch wir sind nicht im Jahr 1977.Wir begleiten den schwedischen Journalisten und Autoren Stig Dagerman im Herbst 1946 durch das zerstörte Deutschland. Für Stig Dagerman ist es eine Reise ins Unbekannte. Im Gepäck die Fragen wie sieht es mit dem Bewusstsein von Schuld bei den Deutschen aus? Gibt es eine moralische Verantwortung? Hat die Demokratie eine Chance in diesem brüchigen Land? 

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Der Kampf um Rückkehr

Bereits der Titel lässt erwarten, welchem Gedankengang zum Nahost-Konflikt und einer Friedenslösung die Autoren Adi Schwartz und Einat Wilf nachgehen. Der israelische Journalist Schwartz und die Politologin Wilf, die sich beide dem linken Spektrum zuordnen, zeigen auf, woran die Bemühungen für eine Zweistaaten-Lösung bislang scheiterten. 

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Frühstück bei Tiffany

Der 1958 veröffentlichte Roman „Frühstück bei Tiffany“ des amerikanischen Erfolgsautors Truman Capote ist vor allem durch die Verfilmung mit Audrey Hepburn bekannt.

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Der Mann, der aufrecht blieb

Der englische Schriftsteller Ford Madox Ford, alias Ford Hermann Madox Hueffer zeigt mit Der Mann, der aufrecht blieb ein finsteres Bild des Ersten Weltkrieges aus der Sicht des Soldaten Christopher Tietjens.

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Zwiesprachen. Gedichte und Malerei

Wenn Bewältigungsmechanismen für das Leben und für den Tod nicht mehr ausreichen, kann Kunst hilfreich sein. Zwiesprachen ist ein Gedichtband mit Bildern, der diese Brücke zwischen dem Leben und dem Tod schlägt.

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Finish

Hasardspiele gibt es nicht nur im Spielereldorado Las Vegas. In Tom McNabs Roman Finish werden die Spielhöllen-Würfel gegen Laufschuhe getauscht, werden Duelle nicht im Casino sondern auf der Piste ausgetragen.

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Ein Lied für meinen Vater

Während in den 50er Jahren viele Menschen nach der Tragödie des Zweiten Weltkrieges in die Normalität zurückkehren, tragen die Holocaustüberlebenden ihre schmerzhaften Erlebnisse der Shoa mit sich. Ein schweres Erbe, das sie weitergeben an ihre Kinder.

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Verliebt in Breslau

Verliebt in Breslau. Reisende überfällt oft dieses Gefühl, wenn sie durch diese romantische polnische Stadt mit den mittelalterlich wirkenden Gassen schlendern.

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Und im Wiener Wald stehen noch immer die Bäume. Ein jüdisches Schicksal in Schweden

Wer verbindet nicht mit Wien die Kaiserin Sissi, Wiener Melange und Sachertorte und natürlich das Naherholungsgebiet der Wiener Bürger, den Wienerwald. Auch für die Ullmanns, Josef, Elise und ihr am 20.07.1925 geborener Sohn Otto, ein beliebtes sonntägliches Ausflugsziel mit Picknick und Entspannung. Ist vom Wald zu der Zeit jede Bedrohung fern gehalten, so kann sich hingegen die religiöse Diskriminierung ungehindert entladen. Mit dem Anschluss Österreichs im März 1938 an das Dritte Reich brechen sie wieder aus, die religiösen Stigmata und das tief verwurzelte Gedankengut des Antisemitismus gräbt sich aus. Von einem Tag zum anderen beginnt sich das unberührte Leben der Ullmanns bedrohlich zu verändern. Josef Ullmann ist nun nicht mehr Sportjournalist beim Wiener Tag. Grund: Jude. Für die Ullmanns gibt es keine Einkommensquelle und kein sonntägliches Essen mit Buttercremerolle mehr. Grund: Jude. Vom Opernhaus bis zum Fußballstadion. Sie dürfen beides nicht mehr betreten. Grund: Jude.

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Es geschah im November

Die späteren Semester erinnern sich sicherlich noch an die Ereignisse im November 1989. Die Marke Demokratie setzte sich in Osteuropa durch. Der „Eiserne Vorhang“ wich und die meisten Westeuropäer fielen vor Glück in einen Tiefschlaf, was unsere Sicherheitsarchitektur betraf. Hinter der Fassade brodelte es vereinzelt weiter, denn nicht jede Person teilte die salonfähige Demokratie. Beste Beispiele sind heute unter anderem Ungarn und das sich kriegerisch und menschenverachtend gebärende System in Russland. 

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Der Honigdachs

Christoph Brummes einfache und skurrile Sprache besitzt Unterhaltungswert. Jedenfalls die Hälfte der Strecke. Schade, denn danach stellt sich eine Unordnung der Wörter ein.

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Die Ungeduldigen

Stehen Popikonen wie Bob Dylan, dessen Musik auch in dem Roman gehört wird, für gesellschaftliche Veränderung, für den Ausdruck von Gefühlen und für Grenzüberschreitungen, kurz gesagt für einen anderen Rhythmus, so sind die drei Schwestern Hélène, Sabine und Mariette in dem Roman Die Ungeduldigen ebenfalls Symbolfiguren des sich verändernden Rhythmus der 1970er Jahre in Frankreich.

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Verlorene Stunden

Verlorene Stunden, eine unterhaltsame Erzählung über einen älter werdenden Mann, der abtaucht in sein ereignisloses Leben, auf der Jagd nach einem Stück seiner Vergangenheit mal Luft holt und dazwischen seine letzte Liebe findet.

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Zwei Seiten der Erinnerung

Ein beeindruckendes Zeitzeugenbild jüdischer Schicksale der NS-Vergangenheit.Volker Dittrich leistet mit diesem Buch einen großen Beitrag zur Erinnerungskultur, der gar nicht genug gewürdigt werden kann.

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Generation Allah

Mansour sensibilisiert für das Problem einer sich zunehmenden religiös-radikalisierenden Generation, die ein islamistisches Gegenmodell zu unserer Gesellschaft entwickelt und nachhaltig unsere Demokratie bedroht.

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Kušej. Hinter mir weiss

Martin Kušej, so heißt der Mann, der sich selbst Kärtner Slowene nennt. Der uns einen tiefen Einblick in seine Künstlerpersönlichkeit gibt. Ein Theaterrebell und Fallensteller für das Vergessen der tradierten Ideen, der trotz der dünnen Theaterluft in die Tiefe der in Szene gesetzten Theaterlandschaften vordringt. Der die Grenzen des klassischen Theaterstücks neu auslotet und verschiebt. Der das klassische Stück zum Schmelzen bringt und aus ihm wieder ein neues „Eis- Stück“ formt. Er strotzt nur so vor Ideen und bringt damit Unruhe in das verwöhnte Theaterpublikum. Bei ihm bebt der Saal nicht vom Fußtrampeln der begeisterten Zuschauer, sondern von der Wut der Empörten über die Neuinszenierung des Stückes.

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Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse

Kann man in einer Stadt wie Zürich orthodoxer Jude sein, ohne von der Moderne überrollt zu werden? Auf eine sehr humorvolle Weise, mit jiddischem Sprachschuss versehen, erzählt der Autor Thomas Meyer in seinem Roman Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse wie jüdisch-orthodoxe Rituale die Moderne zähmen und eine Jüdischkeit ohne Fesseln auf Widerstand stößt.

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Die Frau, die sich verlor

Es ist die Zeit der Eroberung des amerikanischen Westens, wo die vornehmen Ostküstler ihr Geld in die Eisenbahngesellschaften investieren und in die zutiefst provinzielle Welt vordringen. Dort, tief im unberührten Westen, wo die gesellschaftlichen Schranken zwischen der Eisenbahnaristokratie und den einfachen Siedlern noch nicht aufgehoben sind, liegt der Ort Sweet Water mit dem Haus der Forresters.

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Die Liebe einer Frau

Es gibt Traumpaare, die die Welt über Jahre entzücken. So der Schriftsteller Romain Gary und die Schauspielerin Jean Seberg, deren Liebe die Lebensader für große Gefühle ist, deren Liebe über ihren tragischen Tod triumphiert. Was für ein Triumph der Liebe, über den Romain Gary in seinem Roman Die Liebe einer Frau erzählt.

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Die unfruchtbare Witwe

Die langen Jahre in dieser Stadt im schönen bulgarischen Talkessel haben ihn nicht heimisch werden lassen. Vielleicht lag es daran, dass er nicht freiwillig über die albanischen Berge hierher geflüchtet ist. Nur die Angst vor der Blutrache hat Adem hier hergespült. Seitdem betreibt er einen Hirsebierladen und sehnt sich nach der Heimat, die für die übrigen Bewohner im Verborgenen bleiben muss.

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Zuflucht am Rande Europas. Portugal 1933-1945

„Obrigado Portugal“. Wie oft mögen diese Worte „danke Portugal“ gefallen sein? Dankesworte an die neue Heimat. Dankesworte für die Durchfahrt in ein weiteres Stück Leben. Viel Auswahl haben sie nicht, diese überwiegend europäischen jüdischen Flüchtlinge und sonstige Verfolgte der Nazidiktatur, denn mit der fortschreitenden Besetzung der europäischen Länder durch das Hitlerregime wird der Fluchtkorridor immer enger. 

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Eine Frau von vierzig Jahren

Ein linear erzählter Gesellschaftsroman, der den gesellschaftlichen Wandel zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Beispiel zweier Liebender mit unterschiedlichen Wertekanons zwischen konservativ und liberal beleuchtet. Dabei sprachlich recht nüchtern gehalten und an vielen Stellen von einem trivialen Wortklang begleitet.

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Warum hasst ihr uns so?

Mit dem arabischen Frühling 2011 erwacht die Revolte gegen menschenverachtende Unterdrückungssysteme in den Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens. Neben verblühten Hoffnungen auf eine Demokratisierung und Freiheit, blüht die Beständigkeit der Geschlechterasymmetrie. Es ist nicht die Sternstunde der Frauen, kein langsames Erblühen der zarten Pflanze namens Frauenrechte. Egal wie sie aussieht, die neue gesellschaftliche Architektur. Die Frau bleibt in ihrem Schatten und die Revolution ist nicht das Tor zu ihrer Freiheit. Sie bleibt weiter im Netzwerk der Religion und des Patriarchats gefangen. Sie bleibt weiter die Gehasste in dieser männerdominierten Welt.

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Easter Parade

Richard Yates in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts in Amerika angesiedelter Roman Easter Parade erzählt die Geschichte der zwei Grimes Schwestern, Sarah und Emily. Nach der Scheidung ihrer Eltern leben sie bei ihrer Mutter Esther Grimes, die von ihnen nur Pookey genannt werden möchte. Esther Grimes träumt davon, zur Welt der Privilegierten zu gehören. Auf der Suche nach einem Erfolg im Berufsleben, ziehen sie von Ort zu Ort, den Lebensstil nicht ihrem Geldbeutel angepasst, sondern immer in die besten Wohngegenden. Je weniger erfolgreich Esther ist, desto mehr flüchtet sie sich aber in den Alkohol.

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Hunger

"Es war zu jener Zeit, als ich in Kristiania umherging und hungerte, in dieser seltsamen Stadt, die keiner verlässt, ehe er von ihr gezeichnet worden ist ..."Dies sind die ersten bedrückenden Worte, die der norwegische Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun seinen Ich-Erzähler äußern lässt.

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Die Familie Hardelot

Seit Generationen leben die Hardelots in Saint-Elme. Die Zeit scheint hier still zu stehen. Hier in der Provinz geht noch alles seinen ruhigen Gang. Hier wünscht man keine Veränderung. Nur ein Angepasster kann hier, inmitten des bürgerlichen Rhythmus von Umgangsformen, Etikette, Arbeitsethos und Familiendisziplin leben. Hier hat sich jeder dem geschäftlichen Kalkül und Standesdünkel unterzuordnen. So auch Pierre, dessen Großvater Besitzer der örtlichen Papierfabrik ist. Die Hochzeit mit der standesgemäßen und gut betuchten Simone steht bevor.

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